Sonntag, 18. Februar 2007

Ein Tag in Pietermaritzburg

Manchmal ist es auch schön, zwei Wochenenden hintereinander frei zu
haben ... leider musste ich dafür auch zwei aufeinander folgende
Wochenenden arbeiten...
Gestern waren wir zu dritt in Pietermaritzburg und haben dabei wieder
die so unglaublich genialen Zulu-Taxis zur Genüge benutzt! Die
Atmosphäre der Stadt war äußerst angenehm und wir verbrachten den Tag,
ohne Weißen auch nur in die Nähe zu kommen. Erst schlenderten wir
einige Stunden durch die Straßen von PMB, dann besuchten wir das
Voortrekker Museum, das die Geschichte PMBs und den Wandel gegen Ende
der Apartheit darstellt. Danach, auf dem Weg zum Kino, kamen wir dann
an einem weißen "Bowling-Club" etwas abseits vom Stadtzentrum vorbei
und wunderten uns zuerst nur über in leuchtend weiße Uniformen
gekleidete Männer mit großen weißen Hüten, die unter sich im Park
vor dem Clubhaus "spielten". Doch unsere Verwunderung schlug
schlagartig in sarkastischen Hohn um, als wir den gut gepflegten
Panzer sahen, der uns am Rand des Spielfeld direkt ins Auge
fiel. ...willkommen im weißen Südafrika!
Der Film, den wir anschließend guckten, rückte dann das Buren-Bild
noch weiter zurecht, denn "Catch The Fire" handelt zu Zeiten der
Apartheit und dokumentiert den rücksichtslosen und menschenunwürdigen
Umgang der Weißen mit den Schwarzen. Der Film basiert auf einer
wahren Geschichte und hat sogar die echte Hauptfigur der weißen "Anti-
Terror-Einheit" zu einer öffentlichen Entschuldigung veranlasst. Hier
bewegt sich also noch so manches....
Die schwarze Hauptfigur hingegen hat jetzt ein Waisenhaus weiter
im Norden von Südafrika (nachdem sier am Ende der Apartheit nach langer
Haft wieder aus Robben Island entlassen wurde), was zwar nicht Teil
des Filmes ist, doch wenn man darüber liest, wird alles noch
anfassbarer und es fällt nicht mehr schwer, Parallelen zwischen Film
und Menschen zu ziehen, die ich hier schon getroffen habe.
Ich kann mich mehr und mehr für südafrikanische Filme begeistern, da
sie immer viele politische oder gesellschaftskritische Botschaften
beinhalten. Schade, dass es diese Filme wohl nie bis nach Europa
schaffen (... vielleicht abgesehen von der einzig großen Produktion
"Blutdiamanten" mit Leonardo Di Caprio).
Ich habe bereits zweimal "Tsotsi" (südafrikanisch und sogar Oscar
gekrönt! ) mit den jugendlichen Kindern hier im Heim angesehen und
man merkt doch, dass so ein Film sie mehr bewegt als irgendein noch so
spannender Action-Film.

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