Erste Arbeitseindrücke

So, inzwischen habe ich zwei volle Arbeitstage hinter mich gebracht.
Die Arbeit ist einfach nur toll und ich bin dann wirklich glücklich.
Als ich das Gelände des Kinderheimes (GGA- Gods Golden Acre) zum
ersten Mal betrat, habe ich mich schon gefragt, wie so viele Kinder
(über 80) mit so wenig Klettergerüsten und ohne Schaukeln (sie sind
alle kaputt) auskommen sollen. Aber als die Kinder dann nach und nach
aus der Schule kamen, habe ich zum ersten Mal in meinem Leben richtig
gesehen, dass es viel viel Wichtigeres für Kinder gibt als
Klettergerüste und Spielsachen. Besonders die Jüngeren sehnen sich
viel mehr nach Zuneigung und Spielkameraden als nach materiellen
Dingen. Obwohl sie mich noch nie gesehen hatten, kamen die Kleinen
sofort auf mich zugerannt und waren richtig glücklich, wenn ich sie
durch die Luft wirbelte, auf meine Schultern sitzen ließ oder sie
einfach nur in den Arm nahm und schaukelte - es ist ein fantastisches
Gefühl, der Grund dafür zu sein, dass diese Kinder mit einem Lächeln
im Gesicht herumlaufen. Es ist schon komisch, von einem Tag auf den
anderen habe ich so viel Verantwortung übernommen wie noch nie in
meinem Leben. Das ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, als ein
kleiner Vorschuljunge nach wildem Herumtollen auf meinen Schultern
direkt in meinem Arm eingeschlafen ist.
Vielleicht sollte ich an dieser Stelle ein wenig über meinen
Tagesablauf berichten. Gegen 11:30Uhr werden wir von Nansingela (der
OutReach-Farm, auf der sich unsere Unterkünfte befinden) abgeholt und
auf der Ladefläche eines Pickups in ca. einer Viertelstunde zur GGA
gefahren. Zu dieser Zeit sind nur die Kinder zu Hause, die nicht in
die Schule gehen müssen. Aber in meiner Schicht kümmere ich mich vor allen
Dingen um die Schulkinder. Die ersten von ihnen kommen so gegen 13:30
mit einem Kleinbus, danach können die Kinder im Speisesaal noch etwas
essen oder direkt ihre Schuluniformen ausziehen und im Playgroud
(Spielplatz) spielen. Das ist dann auch der Ort, an dem ich mich den
Nachmittag über aufhalte. Nach einem solchen Tag bin ich zwar von
oben bis unten staubig, aber ich fühle mich irgendwie von Glück erfüllt.
Machmal ist es so einfach, ein trauriges Kind glücklich zu machen, indem ich es auf den Arm nehme und es dann mit seinen staubigen Fingern
durch meine Haar fahren lasse. Beim ersten Mal war es ein kleines
Mädchen, das dabei begeistert rief "Oh, I'm a hairdresser!". Danach
kam ein Junge ( ich denke, er ist im ersten Schuljahr), der wild durch
die Luft gewirbelt werden wollte und anschließend erschöpft in meinen
meine Armen lag und mich frage, ob ich nicht mit ihm Hausaufgaben
machen wollte. Da bin ich auch schon bei meiner zweiten
Nachmittagsaufgabe: Alle Kinder machen ihre Hausaufgaben in einer
eins zu eins Begleitung mit einem Volunteer ihrer Wahl. Zur Zeit
traue ich mir noch nicht zu, Hausaufgaben alleine mit einem Kind zu
machen, da ich das System mit Aufgabenbüchern, Aufgabenzetteln und
Belohnungspunkten noch nicht wirklich ganz verstehe, aber das wird
sicher schnell kommen.
Nach Spielen und Hausaufgaben ist um 17:30 Uhr "Dinnertime" und
während die Kinder essen, kann ich mir eine halbe Stunde Pause
gönnen, die auch wirklich nötig ist. Um diese Zeit ist im Moment
Sonnenuntergang, darum gehen die Kinder nach dem Abendessen in ihre
Häuser, um noch ein wenig zu toben, sich zu waschen und ihre schwarzen
Schulschuhe zu putzen. Diese Woche arbeite ich in "Phase 5", dem Haus der
älteren Jungen (Grundschule bis ungefähr 16 Jahre). Zu dritt betreuen
wir dann etwa 20 Jungen, bis sie ins Bett gehen und ihre Gogo (Zulu-
Wort für Oma) die Nacht bei ihnen verbringt. Ron (ein Holländer) und
Mike (ein Brite) haben schon länger Erfahrung, ich verstehe mich gut
mit ihnen und sie zeigen mir nach und nach, was ich zu machen habe.
Aber am aller wichtigsten ist und bleibt der Körperkontakt zu den
Kindern, die dann nur so aufblühen und mit einem glücklichen Gesicht schlafen
gehen. Das Bild oben entstand in dieser Zeit und dabei ist der
Fotograf fast genau so glücklich wie der Kleine, mit dem ich tobe!
Das größte Problem ist, die Namen der Kinder zu lernen, was wirklich
wichtig ist, mir aber durch viele Laute, die ich noch nie gehört habe
- und schon gar nicht sprechen kann - unmöglich vorkommt. Doch Ron
stimmt mich zuversichtlich, dass man die Namen mit der Zeit schon
lernen kann.
Ich denke, ich muss all diese Eindrücke erstmal für mich selber
ordnen und damit ich sie dann irgendwann detailliert beschreiben kann.
Die Arbeit ist einfach nur toll und ich bin dann wirklich glücklich.
Als ich das Gelände des Kinderheimes (GGA- Gods Golden Acre) zum
ersten Mal betrat, habe ich mich schon gefragt, wie so viele Kinder
(über 80) mit so wenig Klettergerüsten und ohne Schaukeln (sie sind
alle kaputt) auskommen sollen. Aber als die Kinder dann nach und nach
aus der Schule kamen, habe ich zum ersten Mal in meinem Leben richtig
gesehen, dass es viel viel Wichtigeres für Kinder gibt als
Klettergerüste und Spielsachen. Besonders die Jüngeren sehnen sich
viel mehr nach Zuneigung und Spielkameraden als nach materiellen
Dingen. Obwohl sie mich noch nie gesehen hatten, kamen die Kleinen
sofort auf mich zugerannt und waren richtig glücklich, wenn ich sie
durch die Luft wirbelte, auf meine Schultern sitzen ließ oder sie
einfach nur in den Arm nahm und schaukelte - es ist ein fantastisches
Gefühl, der Grund dafür zu sein, dass diese Kinder mit einem Lächeln
im Gesicht herumlaufen. Es ist schon komisch, von einem Tag auf den
anderen habe ich so viel Verantwortung übernommen wie noch nie in
meinem Leben. Das ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, als ein
kleiner Vorschuljunge nach wildem Herumtollen auf meinen Schultern
direkt in meinem Arm eingeschlafen ist.
Vielleicht sollte ich an dieser Stelle ein wenig über meinen
Tagesablauf berichten. Gegen 11:30Uhr werden wir von Nansingela (der
OutReach-Farm, auf der sich unsere Unterkünfte befinden) abgeholt und
auf der Ladefläche eines Pickups in ca. einer Viertelstunde zur GGA
gefahren. Zu dieser Zeit sind nur die Kinder zu Hause, die nicht in
die Schule gehen müssen. Aber in meiner Schicht kümmere ich mich vor allen
Dingen um die Schulkinder. Die ersten von ihnen kommen so gegen 13:30
mit einem Kleinbus, danach können die Kinder im Speisesaal noch etwas
essen oder direkt ihre Schuluniformen ausziehen und im Playgroud
(Spielplatz) spielen. Das ist dann auch der Ort, an dem ich mich den
Nachmittag über aufhalte. Nach einem solchen Tag bin ich zwar von
oben bis unten staubig, aber ich fühle mich irgendwie von Glück erfüllt.
Machmal ist es so einfach, ein trauriges Kind glücklich zu machen, indem ich es auf den Arm nehme und es dann mit seinen staubigen Fingern
durch meine Haar fahren lasse. Beim ersten Mal war es ein kleines
Mädchen, das dabei begeistert rief "Oh, I'm a hairdresser!". Danach
kam ein Junge ( ich denke, er ist im ersten Schuljahr), der wild durch
die Luft gewirbelt werden wollte und anschließend erschöpft in meinen
meine Armen lag und mich frage, ob ich nicht mit ihm Hausaufgaben
machen wollte. Da bin ich auch schon bei meiner zweiten
Nachmittagsaufgabe: Alle Kinder machen ihre Hausaufgaben in einer
eins zu eins Begleitung mit einem Volunteer ihrer Wahl. Zur Zeit
traue ich mir noch nicht zu, Hausaufgaben alleine mit einem Kind zu
machen, da ich das System mit Aufgabenbüchern, Aufgabenzetteln und
Belohnungspunkten noch nicht wirklich ganz verstehe, aber das wird
sicher schnell kommen.
Nach Spielen und Hausaufgaben ist um 17:30 Uhr "Dinnertime" und
während die Kinder essen, kann ich mir eine halbe Stunde Pause
gönnen, die auch wirklich nötig ist. Um diese Zeit ist im Moment
Sonnenuntergang, darum gehen die Kinder nach dem Abendessen in ihre
Häuser, um noch ein wenig zu toben, sich zu waschen und ihre schwarzen
Schulschuhe zu putzen. Diese Woche arbeite ich in "Phase 5", dem Haus der
älteren Jungen (Grundschule bis ungefähr 16 Jahre). Zu dritt betreuen
wir dann etwa 20 Jungen, bis sie ins Bett gehen und ihre Gogo (Zulu-
Wort für Oma) die Nacht bei ihnen verbringt. Ron (ein Holländer) und
Mike (ein Brite) haben schon länger Erfahrung, ich verstehe mich gut
mit ihnen und sie zeigen mir nach und nach, was ich zu machen habe.
Aber am aller wichtigsten ist und bleibt der Körperkontakt zu den
Kindern, die dann nur so aufblühen und mit einem glücklichen Gesicht schlafen
gehen. Das Bild oben entstand in dieser Zeit und dabei ist der
Fotograf fast genau so glücklich wie der Kleine, mit dem ich tobe!
Das größte Problem ist, die Namen der Kinder zu lernen, was wirklich
wichtig ist, mir aber durch viele Laute, die ich noch nie gehört habe
- und schon gar nicht sprechen kann - unmöglich vorkommt. Doch Ron
stimmt mich zuversichtlich, dass man die Namen mit der Zeit schon
lernen kann.
Ich denke, ich muss all diese Eindrücke erstmal für mich selber
ordnen und damit ich sie dann irgendwann detailliert beschreiben kann.
linuspithan - 7. Aug, 21:52