Schlaraffenland ?! - Wohl nicht für Europäer


Wer kennt sie nicht die Bilderbücher, in denen das Schlaraffenland
als ein fernes Land beschrieben wird, in dem es Sahneberge zu
besteigen gibt und gegrillte Hähnchen verzehrbereit direkt mit Messer
und Gabel durch die Lüfte fliegen! Nun, in Afrika hat man da wohl
andere Vorstellungen - die dann auch Wirklichkeit werden können.
Am späten Donnerstagnachmittag als sich die Sonne langsam dem
Horizont näherte und wir gerade mit allen Kindern die Hausaufgaben
abgeschlossen hatten, wurde es auf einmal unruhig auf unserm
Playground. Als ich aus dem Hausaufgaben-Raum nach getaner Arbeit ins
Freie trat, traute ich meinen Augen nicht. Zuerst hatte ich das
Gefühl, alle unsere Kinder hätten spontan angefangen zu tanzen und zu
springen, doch dieser erste Eindruck täuschte. Es waren mehr hohe
Luftsprünge und ein gezieltes Greifen in die Luft. Nach ein, zwei
Minuten, in denen ich überhaupt nicht richtig wusste, was vor sich
ging, kam ein 10jähriger Junge aus meinem Haus zu mir gerannt,
umringte mich tanzend und rief mit sich vor Freude überschlagender
Stimme "It's summertime!". Erst jetzt sah ich wirklich, was vor sich
ging: Hunderte gleichartige Insekten schwirrten über unseren Köpfen
und jeder Sprung - oder Griff in den Himmel - war nur der erste
Schritt zum Festmahl. Nachdem die etwas trägen Insekten (ich würde
sagen, es waren recht große Eintagsfliegen) mit der Hand gefangen
waren, mussten ihnen nur schnell die Flügel ausgerissen und der Kopf
abgezupft werden, um sie danach mit krabbelnden Beinen zu verzehren!
Der kleine schon erwähnte Junge kam dann auch direkt mit einem
Krabbeltier für mich an und rief erfreut und mit fragendem Gesicht
"Did you taste it? - They are so delicious!" Nun, was bleibt einem bei
einer solchen Aufforderung schon übrig? Wohl nichts anderes als Mund
auf und rein mit dem Getier! Im Nachhinein habe ich mich oft gefragt,
WARUM ich es nur gemacht habe. Es muss wohl an der gesamten
euphorischen Stimmung gelegen zu haben, aber im Augenblick des
Geschehens habe ich keinen Ekel oder ähnliches empfunden, es waren ja
80 Kinder da, die das Gleiche mit Hochgenuss taten. - Ich denke, man
kann es mit dem Verzehr von Austern vergleichen (vielleicht ist es
auch nur ein Versuch, meine Tat zu rechtfertigen)
Nun, da es allmählich Zeit wurde, in die Küche zu gehen und zu Abend
zu essen, entschlossen sich meine Phase5 - Jungen schnell dazu, ein Glas
voll Insekten zu sammeln und mir zur Aufbewahrung zu geben. Nach dem
Dinner gab es dann im Haus noch frittierte Nunus (das Zulu-Wort für
alles, was krabbelt und fliegt). Leider hatte ich meine Kamera erst
bei dieser Party zur Hand, aber die Fotos sind trotzdem
beeindruckend! Sie sind dann auch wieder in meinem Online-Fotoalbum
zu finden!
als ein fernes Land beschrieben wird, in dem es Sahneberge zu
besteigen gibt und gegrillte Hähnchen verzehrbereit direkt mit Messer
und Gabel durch die Lüfte fliegen! Nun, in Afrika hat man da wohl
andere Vorstellungen - die dann auch Wirklichkeit werden können.
Am späten Donnerstagnachmittag als sich die Sonne langsam dem
Horizont näherte und wir gerade mit allen Kindern die Hausaufgaben
abgeschlossen hatten, wurde es auf einmal unruhig auf unserm
Playground. Als ich aus dem Hausaufgaben-Raum nach getaner Arbeit ins
Freie trat, traute ich meinen Augen nicht. Zuerst hatte ich das
Gefühl, alle unsere Kinder hätten spontan angefangen zu tanzen und zu
springen, doch dieser erste Eindruck täuschte. Es waren mehr hohe
Luftsprünge und ein gezieltes Greifen in die Luft. Nach ein, zwei
Minuten, in denen ich überhaupt nicht richtig wusste, was vor sich
ging, kam ein 10jähriger Junge aus meinem Haus zu mir gerannt,
umringte mich tanzend und rief mit sich vor Freude überschlagender
Stimme "It's summertime!". Erst jetzt sah ich wirklich, was vor sich
ging: Hunderte gleichartige Insekten schwirrten über unseren Köpfen
und jeder Sprung - oder Griff in den Himmel - war nur der erste
Schritt zum Festmahl. Nachdem die etwas trägen Insekten (ich würde
sagen, es waren recht große Eintagsfliegen) mit der Hand gefangen
waren, mussten ihnen nur schnell die Flügel ausgerissen und der Kopf
abgezupft werden, um sie danach mit krabbelnden Beinen zu verzehren!
Der kleine schon erwähnte Junge kam dann auch direkt mit einem
Krabbeltier für mich an und rief erfreut und mit fragendem Gesicht
"Did you taste it? - They are so delicious!" Nun, was bleibt einem bei
einer solchen Aufforderung schon übrig? Wohl nichts anderes als Mund
auf und rein mit dem Getier! Im Nachhinein habe ich mich oft gefragt,
WARUM ich es nur gemacht habe. Es muss wohl an der gesamten
euphorischen Stimmung gelegen zu haben, aber im Augenblick des
Geschehens habe ich keinen Ekel oder ähnliches empfunden, es waren ja
80 Kinder da, die das Gleiche mit Hochgenuss taten. - Ich denke, man
kann es mit dem Verzehr von Austern vergleichen (vielleicht ist es
auch nur ein Versuch, meine Tat zu rechtfertigen)
Nun, da es allmählich Zeit wurde, in die Küche zu gehen und zu Abend
zu essen, entschlossen sich meine Phase5 - Jungen schnell dazu, ein Glas
voll Insekten zu sammeln und mir zur Aufbewahrung zu geben. Nach dem
Dinner gab es dann im Haus noch frittierte Nunus (das Zulu-Wort für
alles, was krabbelt und fliegt). Leider hatte ich meine Kamera erst
bei dieser Party zur Hand, aber die Fotos sind trotzdem
beeindruckend! Sie sind dann auch wieder in meinem Online-Fotoalbum
zu finden!
linuspithan - 4. Nov, 23:38