In 20 Tagen ums südliche Afrika
Endlich finde ich die Zeit, mal wieder zu schreiben!
GGA Volunteers
Letzten Sonntag sind wir spät abends wieder auf GGA gelandet. Insgesamt haben wir 8000 Kilometer Straße und Wüstenpiste hinter uns gelassen und dabei viele großartige Dinge erlebt und Atemberaubendes gesehen.
Am intensivsten haben wir wohl Simbabwe und Namibia kennen gelernt, zwei Länder mit völlig unterschiedlichen Gesichtern! Simbabwe ist gekennzeichnet durch die Regierung Mugabes und es fehlt an allem, was man sich vorstellen kann. Bevor wir die Grenze passieren, wird darum das Auto noch einmal komplett aufgetankt, d.h. wir müssen alle das Auto gut schaukeln lassen, damit auch ja noch die letzen Milliliter Luft aus dem Tank durch Treibstoff ersetzt werden. Zusätzlich zu den 100 Litern Diesel, die wir schon im Anhänger haben, kaufen wir noch zwei weitere Kanister und stellen sie in den Gang zwischen unsere Sitze - man kann ja nie wissen. Das Passieren der Grenze von Südafrika nach Simbabwe ist dann ein Abenteuer für sich und es braucht mehrere Stunden, ehe wir weiterfahren können. Um der Durchsuchung unseres Gepäcks zu entgehen, singt unsere Reiseleiterin zwei Lieder in Zulu für den Zollbeamten und auch sonst geht alles für mich recht ungewohnte Wege. Wie auch immer, nach der Grenzüberquerung fahren wir dann in den Norden Simbabwes, wo sich die Victora Falls befinden - und eine Nachtfahrt in Simbabwe, die ist spannend! Es wimmelt nur so von Polizisten und ca. alle 100km wird man in einer Straßensperre angehalten. Wir haben Glück und können uns jedesmal durch viel, viel Reden aus der Klemme retten. Die Vic-Falls selbst sind atemberaubend und viel, viel größer, als ich sie mir vorgestellt habe. Unser Programm ist gut gefüllt und wir hetzen nahezu von einer Stelle zur nächsten. Auf den Kunstmärkten wird man zum Großhändler, wenn man nur mit ein paar Stücken Seife und einer Dose Vaseline an den Ständen vorbeischlendert. Geld ist hier nicht das primäre Handelsgut und schon gar nicht Zim-Dollars, denn es herrscht Inflation von einigen hundert Prozent. Bevor wir dann durch Botswana nach Namibia fahren, nehmen wir uns noch einen Tag Zeit für eine Kanutour auf dem Zambezi-River, der eine der größten Krokodil- und Hippo-Populationen Afrikas beheimatet - da wird Kanufahren zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Um das Ganze ein wenig abzukürzen, sollte ich besser nur noch die ganz großen Highlights auflisten:Im Ethosha Nationalpark im Norden Namibias sehen wir morgens früh eine Gruppe Löwen von der Jagd zurückkehren und sie wandern gemächlich zehn Meter von unserem Auto entfernt durch die Savanne. Außerdem werden wir von einem Elefanten angegriffen und sehen wunderbare Giraffen. In der Gegend von Twelfontain schlafen wir neben magisch anmutenden großen, kugelrunden Steinen unter freiem Himmel und lassen die Sternschnuppen an uns vorbeiziehen. Danach geht es in die Namib-Wüste, wo wir meinen Geburtstag feiern und unsere Reise nach Swakopmund fortsetzen. In Swakopmund selbst beginnt Namibias großes Dünengebiet und wir erkunden es mit Quadbikes - eine ganz besondere Erfahrung. Bevor wir uns den größten Dünen der Welt nähern, schlafen wir noch einmal unter freiem Himmel, dieses Mal in einer Oase, und als wir morgens aufwachen, sehen wir Fußabdrücke von großen, großen Katzen im Sand direkt neben den Kopfenden unserer Schlafsäcke - so etwas erlebt man auch nicht alle Tage! Wie auch immer, als erprobte Abenteurer kann uns nichts mehr erschüttern und wir besteigen in aller Frühe die höchste Sanddüne der Welt und genießen die Morgensonne. Zurück geht es dann über Upinton, Kimberly und Bloemfontain und jeder Ort ist wiederum mit besondern Erlebnissen verbunden!
Alles in allem war es sicherlich die aufregendste Reise, die ich bisher erlebt habe, und es ist einfach unglaublich, dass sich mir diese Chance geboten hat! Ich hoffe, ich kann bald einige Bilder ins Internet stellen, doch im Moment ist die Internetverbindung einfach nicht gut genug.
Während der Reise habe ich zwei Tagebücher gefüllt und es gibt auf jeden Fall noch eine ganze Menge mehr zu erzählen - bald bin ich ja wieder zurück in Deutschland!
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Linus Pithan
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South Africa
linuspithan - 19. Mai, 19:49